Bundespräsident Alexander Van der Bellen mahnt vor traditionellen Aschermittwochs-Reden ein kurzes "Innehalten" ein.

Bundespräsident zum Aschermittwoch: »Kurz innehalten«

Alexander Van der Bellen ruft vor Aschermittwochsreden zur rhetorische Mäßigung auf.

Vor den traditionellen Aschermittwochsreden heute Abend - bei den Veranstaltungen von SPÖ, ÖVP und FPÖ dürfte wohl schon Wahlkampfstimmung aufkommen - mahnt Bundespräsident Alexander Van der Bellen von den Rednern ein, "kurz innezuhalten" und zu überlegen, ob man die Personen, über die man spricht, verletzte.

Wir alle haben es in der Hand, wie gut die Stimmung zwischen uns ist, wie vertrauensvoll oder wie vergiftet.

Immer öfter wird "über andere Menschen geredet - und nicht mit ihnen". Dabei sollte man überlegen: "Schaden Sie diesem Menschen damit? Verletzen Sie diese Person damit? Haben Sie Ihre Behauptung, das Gerücht überprüft, gegengecheckt?" und zwar egal, "ob Sie eine Rede vor tausenden Menschen halten, im Freundeskreis ein Gerücht weitererzählen oder einen Witz auf Kosten anderer machen. Egal, ob das alles in den sozialen Medien oder 'offline' geschieht".

"Die Anderen", das sind die, über die man sich getrost lustig machen kann. "Jene, auf die man herabsehen kann. 'Die Anderen', das sind zum Beispiel die Bösen, die Unfähigen, die Korrupten." Und weiter: "Als Bundespräsident, als Bürger, als Mitmensch, vielleicht auch manchmal als 'der Andere'" bitte er darum, innezuhalten. "Die Ereignisse in den letzten Tagen und das bevorstehende Wahljahr machen es mehr denn je notwendig."